© Uwe Völkner / Fotoagentur FOX

Explosives im "Königreich Buchholz"

In een oogopslag

  • Start: Sauerlandstraße 7, 51688 Wipperfürth-Ohl
  • Bestemming: Sauerlandstraße 7, 51688 Wipperfürth-Ohl
  • gemakkelijk
  • 12,04 km
  • 3 uren 22 minuten
  • 216 m
  • 398 m
  • 284 m

Eine Tour des Wasserquintettes: Zwischen Wipper und Wupper vom Pulvermuseum Ohl zur Kerspetalsperre

Die Ortschaft Ohl hat in der Region des Wasserquintetts eine besondere Bedeutung: Hier wird die Wipper zur Wupper. An der Stelle, wo die Kerspe in die bei Marienheide entspringende Wipper mündet, legt diese den früher wohl für den gesamten Flusslauf geltenden Namen ab. Gleichwohl findet sich die
Bezeichnung „Wipper“ auch heute noch flussabwärts: etwa in den Namen der Stadt Wipperfürth oder des Wipperkottens bei Solingen. Hochexplosiv ist die Geschichte Ohls, wie in der Villa Ohl an der Sauerlandstraße 7 zu erfahren ist. In dem über 200 Jahre alten Haus, an dessen Fassade sogar der preußische Baumeister Karl Friedrich Schinkel mitgewirkt haben soll, lebten einst Familienangehörige der Fabrikanten Cramer und Buchholz. Sie stellten Schwarzpulver her und bestimmten damit das örtliche Wirtschaftsgeschehen so stark, dass man die Region auch „Königreich Buchholz“ nannte. Wegen eines Besuches von Kaiser Wilhelm II. hieß die „Villa Buchholz“ zeitweise auch „Kaiservilla“. Das Museum in der ersten Etage (Öffnungszeiten: sonntags 11.30 bis 13.30 Uhr) betreibt der „Förderverein Villa Ohl“. Gezeigt wird ebenso die Geschichte der Schwarzpulvermühlen im Tal der Wipper und ihrer Seitenbäche wie auch der Handel und der Transport der explosiven Ware.

Mit dem Pulvermuseum im Rücken, folgen Sie der Sauerlandstraße nach links aus dem Ort hinaus. Nach einer Rechtskurve der Straße gelangen Sie jenseits der oberbergischen Grenze nach Rönsahl im Märkischen Kreis. Passend dazu folgen Sie am ersten Abzweig links dem Grenzweg bergauf. Am Ortsrand überqueren Sie den Kerspeweg und folgen geradeaus der Markierung des Wasserquintett-Wanderwegs. An den Fischteichen lassen Sie den ersten Abzweig links liegen, am zweiten biegen Sie links ab, halten sich an einer Gabelung rechts und biegen dann bei nächster Gelegenheit links ab. Folgen Sie dem Weg bis zur Staumauer der Kerspetalsperre. Aus dem 15,5 Millionen Kubikmeter fassenden Wasserreservoir wird unter anderem Wuppertal mit Trinkwasser versorgt. Vier Jahre lang dauerten die Bauarbeiten an der 329 Meter langen Gewichtsstaumauer, die seit 1912 die Kerspe und ihre Zuflüsse aufstaut. Rund 1,7 Kilometer talabwärts mündet die Kerspe in die Wipper und macht diese zur „Wupper“.
Bereits 1899 wurde die Lingese zwei Täler weiter südlich zu einer Talsperre aufgestaut. 1620 hatte Johann Walter dort im heute überfluteten Ballenbrügge eine Pulvermühle errichtet. Aus chilenischem Salpeter, Schwefel aus Sizilien und Holzkohle des heimischen Faulbaums stellte er Schwarzpulver her, bald unterstützt von seinem Schwiegersohn Cramer. Das „Rönsahler Schwarzpulver“ war im Dreißigjährigen Krieg (1618 - 1648) weithin begehrt und wurde später bis nach Schweden, Norwegen, Ungarn und in die Schweiz exportiert. Auch ziviles Sprengpulver, etwa für den Bergbau oder die Jagd, produzierte das Familienunternehmen, in das 1830 Carl Friedrich Buchholz einheiratete. So lukrativ die Herstellung von Schwarzpulver war, so gefährlich war sie auch. Zahlreiche Pulvermühlen explodierten und wurden daher vorzugsweise schon von vorneherein in dünn besiedelten Gebieten errichtet. Den Fuhrwerken, die das Schwarzpulver abtransportierten, ging oft ein Begleiter voraus, um die Bewohner in den Dörfern vor der explosiven Fracht zu warnen.

Ganz ungefährlich ist dagegen Ihr weiterer Weg, der über die Talsperrenmauer, dann nach links zur Gemeindestraße und auf dieser nach rechts durch Großfastenrath führt. Geradeaus geht es durch den Ort und an dessen Ende auf der Straße nach links. An der nächsten Einmündung wandern Sie nach rechts, halten sich in Speckenbach links und wandern aus dem Ort hinaus auf die Höhe, wo Sie an der Kreuzung links abbiegen. Folgen Sie dem Weg über die Höhe bis zum Waldrand, wo der Weg – nun der Markierung des „Bergischen Panoramasteigs“ folgend – durch eine lang gezogene Linkskurve talwärts führt. Im Tal folgen Sie in Ibach der Nebenstraße nach links zur Bundesstraße, gehen an dieser einige Meter nach rechts, überqueren sie in Böswipper und wandern in die Straße „Neusturmberg“. Bald geht’s geradeaus in eine Sackgasse, die den Rad-Gehweg auf der ehemaligen Bahntrasse überquert. Hinter dem Haus Neusturmberg 1 geht es auf dem Sträßchen schräg rechts bald steil bergauf, dann auf einem Schotterweg und vor dem letzten Haus nach rechts auf einem Pfad weiter. Dieser lässt Sie rasch auf die Höhe steigen. Oben folgen Sie dem breiten Weg nach rechts. Nach einigen Metern halten sie sich an der Gabelung rechts und biegen an der nächsten Kreuzung links ab. Über den Wipfeln der jungen Bäume zur Rechten eröffnet sich bald ein tief gestaffelter Fernblick über die bergischen Höhen. An einem Abzweig gehen Sie geradeaus und rasch durch einen tief eingeschnittenen, steinigen Hohlweg bergab, dann über die Kreisstraße und geradeaus hinauf bis zum Waldrand, an dem Sie rechts abbiegen. Am nächsten Abzweig wandern Sie links in den Wald, gehen an der Kreuzung geradeaus und halten sich an einer Gabelung links. Durch den Wald geht es nun an Kreuzung geradeaus hinunter bis auf die Dohrgauler Straße, der Sie nach rechts durch Ohl zum Ausgangspunkt folgen.

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